Dollarwährungsreserven auf Fünf-Jahre-Tief, Yuan-Anteil steigt kontinuierlich

Der Anteil der unter Zentralbanken gehaltenen USD-Währungsreserven ist auf das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2013 gesunken, wie am vergangenen Freitag publizierte Daten zeigen. Im vierten Quartal schaffte es die US-Währung auf einen Anteil von 61,7% an den weltweit allokierten Währungsreserven.

Im dritten Quartal lag dieser Anteil bei 61,9%, während sich in den letzten zehn von zwölf Quartalen ein Rückgang der global gehaltenen USD-Währungsreserven verbuchen ließ, wie der IWF in seinem COFER-Bericht für das vierte Quartal 2018 ausführte. Gleichzeitig stiegen die auf Basis des Yuans gehaltenen Währungsreserven in fünf der letzten sechs Quartale.

    

Yuan-Anteil in den letzten zwei Jahren verdoppelt, auch Euro und Yen gefragter

Trotz der Tatsache, dass der USD im vierten Quartal im Außenwert um ein Prozent gegenüber anderen Währungen zulegen konnte, erfolgte dieser erneute Rückgang. Neben dem Yuan verbuchten auch Euro und Yen Zugewinne bezüglich der weltweiten Währungsallokationen. Doch insbesondere der Yuan konnte seinen Anteil an den global gehaltenen Devisenreserven in den letzten beiden Jahren fast verdoppeln.

Der nachfolgende Chart zeigt, dass internationale Währungsmanager und Zentralbanken ihre gehaltenen USD-Reserven abbauten, während sie ihren Portfolios sowohl den Euro als auch den Yuan weiter hinzufügten. Unter Bezugnahme auf Goldman Sachs, belief sich der Rückgang der global gehaltenen USD-Reserven in Q4 auf einen Gegenwert von etwas mehr als $50 Milliarden.

    

3,7% Rückgang des USD-Dollaranteils seit 2016 – trotz zeitgleicher Dollaraufwertung

Wie aus dem Bericht des IWF weiter hervorgeht, ist der USD-Anteil an den international gehaltenen Devisenreserven seit Ende des Jahres 2016 um 3,7% gesunken. Im Gesamtjahr 2018 belief sich der Rückgang auf ein Prozent, obwohl der USD in dieser Periode tendenziell aufwertete. Dagegen kletterte die Euro-Allokation in Q4 um 0,2%. Seit Ende 2016 konnte der Euro seinen Anteil - trotz Spannungen in der Eurozone - international um 1,6% ausweiteten.

Aus dem nachfolgenden Chart geht hervor, dass internationale Währungsmanager auch ihre Yen-Allokation ausweiteten, obwohl sich ein Großteil dieser Entwicklung auf die Aufwertung von Japans Währung in Q4 zurückführen lässt. Dennoch erweist sich die Gesamtallokation in Yen in Höhe von 5,2% auf globaler Ebene als die höchste seit Sommer 2002.

    

Yuan-Ausweitung: „De-Dollarisierungsströme“ aus Russland als Haupttreiber

Schlussendlich baute der chinesische Yuan seinen Anteil an den global gehaltenen Devisen- und Währungsreserven in Q4 weiter aus. Laut Goldman Sachs habe es sich hierbei fast in Gänze um neue Zuflüsse gehandelt. Zu Beginn des Jahres hätten „De-Dollarisierungsströme“ aus Russland hauptsächlich zu diesem deutlichen Anstieg beigetragen, wie Goldman mitteilt. 

    

Weltleitwährungs-Status immer weiter angekratzt

Die Auswirkungen aus der sinkenden USD-Allokation auf globaler Ebene sind weitläufig. Denn seit mehr als einem halben Jahrhundert erwies sich der USD aufgrund von dessen Liquidität und Stabilität im globalen Finanzsystem als erste Wahl unter den weltgrößten Zentralbanken. Dies könnte sich nun langsam aber sicher ändern.

Wie sich schon zu Jahresbeginn abzeichnete, zeigt sich das Schuldenberatungskomitee des US-Finanzministeriums (TBAC) immer besorgter im Hinblick auf den zukünftigen Status der Weltreservewährung, nachdem sich abzuzeichnen beginnt, dass internationale Devisen- und Währungsmanager ihre Devisenallokationen sukzessive auf andere Währungen verlagern.

Kontinuierliche Abnahme seit 2000: Von 72% auf 61,7%

Dem TBAC ist keineswegs verborgen geblieben, dass der in USD gehaltene Anteil an den weltweiten Währungsreserven seit dem Jahr 2000 kontinuierlich von 72% auf nunmehr 61,7% gesunken ist. Noch bleibt der USD die weltweit vorherrschende Reservewährung. Es fragt sich nur, wie lange noch.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Originalbericht, der auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge veröffentlicht wurde.

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